Über Korea

Korea Information

Die Fläche der die Südhälfte der zwischen dem Gelben und dem Japanischen Meer sowie der Korea-Straße gelegenen ostasiatischen Halbinsel Korea einnehmenden Republik Korea (Südkorea) umfasst fast exakt 100.000 qkm. Damit ist Südkorea mehr als doppelt so groß wie die Schweiz. In Südkorea leben etwa 50 Millionen Menschen, die fast alle ethnische Koreaner sind. Die einzige ethnische Minderheit von zahlenmäßiger Bedeutung wird von etwa 200.000 Chinesen gebildet. Dazu kommen noch etwa 400.000 ethnische Koreaner mit volkschinesischem Pass. Die zweitgrößte Ausländergruppe wird von knapp 150.00 US-Amerikanern gestellt.Die offizielle Landesprache in Südkorea ist Koreanisch in der Form Pyojuneo, das auf dem Dialekt der Region um die Hauptstadt Seoul basiert, und sich von der nordkoreanischen Amtssprache Munhwamal nur in Details unterscheidet. Ob Koreanisch zu den altaischen Sprachen gehört oder nicht, ist in Expertenkreisen genauso umstritten wie eine mögliche Verwandtschaft mit dem Japanischen. Ausgeschlossen wird aber nach herrschender Meinung eine linguistische Beziehung zum Chinesischen, wenngleich die seit dem 15. Jahrhundert entwickelte koreanische Schrift zum großen Teil der chinesischen Zeichen-Schrift entlehnt worden ist.

Über 80% der Einwohner des vor allem in den ein Drittel des Staatsgebiets ausmachenden Flach- und Hügelgebieten dicht besiedelten Landes (etwa 490 Einwohner je qkm) leben in den Städten. Größte südkoreanische Stadt ist die 10-Millionen-Metropole Seoul. Busan (Pusan) an der Südostküste zählt fast vier Millionen Bürger und das unter anderem als Hafenstadt für das nahe gelegene Seoul wichtige Incheon (Inchon) hat fast drei Millionen Einwohner. Weitere Millionenstädte sind Daegu, Daejeon, Gwangju, Suwon, Goyang und Seongnam. Außerhalb von Südkorea und Nordkorea (22 Millionen Einwohner) gibt es größere koreanische Volksgruppen in China und den USA (jeweils ungefähr zwei Millionen), Japan (650.000), Russland (450.000) sowie in Kanada und Brasilien (jeweils etwa 100.000).

Etwa zwei Drittel Südkoreas sind waldig sowie gebirgig und nur dünn besiedelt. Der größte südkoreanische Berg ist der inaktive Vulkan Hallasan (1.950 m) auf Jeju-do (Quelpart), der in der Korea-Straße zwischen Korea und Japan liegenden, mit 1.900 qkm Fläche größten Insel des Landes. Die Insel mit ihren langen Stränden und beeindruckenden Wasserfällen ist eines der Haupttreiseziele für Inlands- und Auslandstouristen.

Eine geo-maritime südkoreanische Besonderheit ist das an der Westküste zwischen Gusan und Buan gelegene Saemangeum. Dieses sich auf über 400 qkm vor der Küste ausbreitende Gebiet war bis zur seiner Eindämmung im Jahr 2006 das nach dem niederländisch-deutsch-dänischen Nordseewattenmeer zweitgrößte Wattengebiet der Welt mit einer, heute leider nur noch zum kleinen Teil erhaltenen, einzigartigen Flora und Fauna.
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Die einzige Landgrenze Südkoreas besteht zur Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea). Als Ergebnis des Kalten Krieges war das seit 1910 von Japan beherrschte und nach dem Zweiten Weltkrieg US-amerikanisch (Südkorea) und sowjetisch (Nordkorea) besetzte Land 1948 in zwei von den jeweiligen Supermächten dominierten Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftssystemen geteilt worden. Diese Trennung ist als Folge des für das koreanische Miteinander verheerenden Korea-Krieges (1950-1953) bis heute zementiert geblieben. Trotz regelmäßiger hoffnungsvoller Anstrengungen von vielen Seiten, eine allmähliche Aufhebung der koreanischen Spaltung zu erreichen, stehen sich beide Lager, die sich formell noch im Kriegszustand befinden, bis heute hochgerüstet und in der Regel feindlich gegenüber. Die jeweils weniger als 100 Kilometer von den Hauptstädten Seoul und Pjöngjang verlaufene Grenze ist durch eine vier Kilometer breite demilitarisierte Waffenstillstands-Zone gekennzeichnet und nur mit besonderer Erlaubnis zu erreichen.

Obwohl sich über 40 % der Südkoreaner als religionslos bezeichnen und es keine Staatsreligion gibt, spielen religiöse Elemente eine große Rolle in der südkoreanischen Gesellschaft. Etwa jeweils mehr als 25 % der Südkoreaner sind Anhänger christlicher Konfessionen beziehungsweise buddhistischer Glaubensrichtungen. Vor allem aber war und ist der seit 1500 Jahren in Korea wirkende Konfuzianismus, der im Selbstverständnis vieler Koreaner nicht als Religion, sondern als Lebens- und Sozialphilosophie gilt, nachhaltig prägend für Kultur und Lebenseinstellung in der koreanischen Gesellschaft.

Die drei Jahrtausende alte koreanische Kultur war auf weiten Strecken ihrer Historie eine Brücke zwischen chinesischer und japanischer Welt. Im Gegenzug wurden zahlreiche Elemente dieser beiden großen Kulturen übernommen und zu einer spezifisch koreanischen Form umgewandelt. Dazu gehören die beiden Grundarten der singstimmenbetonten und regelmäßig von Zithern und Schalmeien unterstützten traditionellen Musik: Das getragene, eher rituelle Jeongak und das emotionsvolle, oft lebenslustige Minsogak. Zum musikalischen Bereich gehört auch die reiche koreanische Tanztradition mit ihren höfischen und volkstümlichen, oft im Schamanentum wurzelnden Ausformungen. Heute genießt moderne koreanische Musik als „Koreanische Welle“ („Hallyu“) Popkultur-Status in ganz Asien. Die “Koreanische Welle” hat sich mittlerweile über den Musikbereich („K-Pop“) hinaus in seiner Popularität auch auf koreanische Literatur, Theater („K-Drama“), TV-Serien und Filmkunst ausgeweitet.

Wesentliche traditionelle Versatzstücke der koreanischen Kultur sind auch die Wohnkultur mit dem Ideal taoistisch angelegter Ziergärten mit dem typisch koreanischen Lotusteich sowie die heute fast nur noch bei festlichen Anlässen getragene „Han-Kleidung”. Charakteristisch für diesen Kleidungsstil sind weite, an den Knöcheln zugebundene Hosen bei den Männern und mehrschichtige Frauen-Trachten mit einem unter der Brust gebundenen Überrock.

Im Gegensatz zur Tracht gehört die koreanische Küchentradition zur Alltagskultur in Südkorea. Wie im sonstigen ostasiatischen Raum ist die Korea-Kulinarik von Reis und Wok dominiert. Allerdings gilt sie als wesentlich würziger. Die koreanische Sonderheit bei der Esskultur ist die beinahe allgegenwärtige Verwendung von Fisch, Meeresfrüchten und vor allem von Gimchi (Kimchi). Gimchi ist eine im Zusammenhang mit Milchsäuregärung hergestellte Gemüsebeilage. Das pikant-säuerliche Gimchi wird oft auf Chinakohl-Basis hergestellt, es eignen sich aber auch zahlreiche andere Gemüsearten. Gimchi kommt auch bei wichtigen Familien- und Übergangsfesten wie Hochzeit oder dem 1. und dem 60. Geburtstag („Hwangap“) sowie bei den allgemeinen, sich am Mondkalender orientierenden Feiertagen wie Neujahr („Seollal“), erster Vollmond („Daeburum”) oder Erntedank („Chuseok“) auf den Tisch. Dazu wird das Nationalgetränk Tee getrunken. Kaffee wird in Südkorea erst seit der Etablierung ausländischer „Coffe Shops“-Ketten vor etwa zehn Jahren in bedeutenden Mengen getrunken.

Der reichen Kultur Koreas, zu der auch Malerei, Stempelschnitzerei und Kalligraphie gehören, kann der Gast des Landes besonders gut beim Besuch des zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden beeindruckenden Königs-„Palasts der gläsernen Tugend“ („Changdeokgung“) in Seoul oder bei einem Ausflug zum buddhistischen Bulguska-Tempel südlich von Gyeongju nachspüren. Dem Touristen, der sich im Land aufhält, wird aber nicht nur die vielfältige Natur- und Kulturschönheit sowie die herzliche Gastfreundschaft und entspannte Höflichkeit der Koreaner auffallen, sondern auch die durch die ökonomische Asien-Krise vor 15 Jahren nur vorübergehend unterbrochene, rasante wirtschaftliche Entwicklung des „Tigerstaats“ Südkorea. Heute gilt das Land, dessen Wirtschaft von riesigen, „Jaebeols“ genannten, Unternehmensgruppen beherrscht wird, als einer der weltweiten Marktführer in Bereichen wie Computertechnik, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, Schiffbau und Kraftfahrzeugproduktion. Im Dienstleistungssektor zählt die hervorragend aufgestellte Tourismusbranche zu den wichtigsten Sparten.

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